MALI, ein armes Land in der Sahelzone
Kurzinformationen:
- Mali ist mit einer Fläche von 1 240 192 km² mehr als dreimal so groß wie Deutschland.
- Mali besteht fast zu zwei Dritteln aus Wüste (Sahara).
- Das Land ist in 11 Regionen und einen Distrikt (Bamako) eingeteilt.
- In Mali wohnen nahezu 18 Millionen Menschen.
- Die Hauptstadt heißt BAMAKO und hat mehr als 2 Millionen Einwohner.
- Die Republik Mali ist eine noch junge fragile Demokratie.
- Religion: Die Bevölkerung von Mali gehört zu fast 90 % dem Islam an, ca. 4% sind Christen, die restliche Bevölkerung gehört zu Naturreligionen.
- Der größte und wichtigste Fluss in Mali ist der Niger. Der Fluss ist insgesamt 4 200 km lang,
davon fließt er 1 754 km in Mali. - In Mali leben viele verschiedene Volksstämme, die sich in der Regel untereinander gut vertragen (wie z.B. Peul,Bambara, Dogon, Tuareg, Soninké- Sarakolé, Bozo, Malinké oder Sonrhai). Probleme, die durch die Besetzung Nord-Malis entstanden, versucht man gemeinsam zu beheben.
- Das internationale Autokennzeichen von Mali ist RMM.
- Die offizielle Währung ist der Franc-CFA. 1 € = 656 FCFA.
Putsch und Überfall durch islamistische Rebellen
Im Jahr 2012 durchlebte Mali eine schwere Krise: Meuternde Soldaten stürzten den Präsidenten, während gleichzeitig im Norden des Landes eine Touareg-Rebellion und islamistische Extremisten die Einheit des Landes gefährdeten. Zudem herrschte im gesamten Sahel aufgrund schlechter Ernten eine Ernährungskrise. Rund 500.000 Menschen mussten aus verschiedenen Gründen aus ihren Heimatorten fliehen und in anderen Landesteilen Malis oder außerhalb des Landes Zuflucht suchen.
Im Jahr 2013 konnte sich Mali kurz von der Krise erholen. Die internationale Gemeinschaft und afrikanische Akteure wie die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft, die Afrikanische Union und die Nachbarstaaten Malis haben dabei eine wichtige Rolle gespielt. Sie haben den Putsch wie auch die Kämpfe im Norden entschlossen verurteilt und sanktioniert.
Eine französische Militärintervention und eine UN-Stabilisierungsmission (MINUSMA) halfen, den Norden des Landes zurückzugewinnen. Demokratische Präsidentschafts- und Parlamentswahlen mit hoher Beteiligung der Bevölkerung schienen den Weg zur Demokratie und zu einer verfassungsgemäßen Ordnung zu ebnen.
In der Zwischenzeit ist die Sicherheitskrise noch gewachsen, zumal auch ethnische Streitereien vor allem im Dogonland für viel Unruhe sorgen.
Leider gibt es auch im Norden z.B. in den Regionen Kidal und Mopti noch keine Ruhe.
Immerwieder begehen verschiedene kleinere Gruppen von Islamisten Selbstmordanschläge und töten dadurch Soldaten der UN-Friedenstruppen, die in z.B. Kidal stationiert sind.
Splittergruppen und die MLNA möchten gerne ein eigenes Territorium im Norden, was aber von der Regierung und dem malischen Volk abgelehnt wird. Man möchte keine Teilung.
Dialog- und Versöhnungsbemühungen sollten helfen, einen dauerhaften Frieden für den Norden des Landes zu schaffen. Leider ist aber die Regierung nicht in der Lage, das Land einigermaßen zu befrieden.
Aus Angst und Not gibt es immer mehr Binnenflüchtlinge in der Region Ségou und im Raum Bamako.